STUDIO KORDIAL

MUT-KARTEN

Nach diversen Mitbegründen von sozio-ökologischen Projekten in Deutschland und Österreich im Bereich Leerstandsaktivierung und Ernährungssouveränität, widme ich mich, als Preisträgerin des Startstipendiums 2022/23 (BMKÖS), dem Vorhaben in Linz ein Projekt durchzuführen, welches das Leben von benachteiligten Frauen verbessern soll. Dazu kooperiere ich mit konkreten Fachinsitutionen und Expert:innen in Österreich, die bereits Bedarfe und Bereitschaft signalisierten einen positiven Beitrag zu leisten in dieser Gesellschaft, die diese „Care“-Arbeit mehr den je zu brauchen scheint, aber für die immer zu wenig Geld da ist. Ein anspruchsvolles Vorhaben! Denn die Situation ist schlecht, wie man auch an der gestiegenden Rate an häuslicher Gewalt und mehr Femizide ablesen kann. Zugleich werden Mittel in der Frauenberatung usw. gekürzt.

Die Frauenberatungsstelle “ARGE Sie” in Linz, hat sich bereit erklärt ein Projekt mit mir zu erarbeiten. Wir haben zuerst die Problemlage diskutiert, um zu erheben, wo der geeignete Hebel ist, um meine Arbeit zu beginnen. Ein Thema ist sicher die fehlende Sichtbarkeit des Themas “häusliche Gewalt”, der (bürokratischen) Hürden und auch der Hilfsmöglichkeiten. Ich selbst habe 2020 mitten in der Pandemie häusliche Gewalt erlebt und will Mut machen aus dem Tabuthema auszubrechen und sich frühzeitig Hilfe holen zu können. Die drei “Mut-Karten” sind hier ein erster Schritt. Diese Karten sollen in den Beratungsstellen, aber eben auch bei Demonstrationen (z.B: 8.März 2023) verteilt werden. Der Text auf der Rückseite ist ein erster Entwurf und kann jederzeit angepasst werden.

Die Frau im Zentrum, aber nicht genau in (ihrer) der Mitte, ist Absicht der Darstellung. Wie durch ein Schlüsselloch erhält man Einblicke in das bewegte Leben der Frau X. Ihr Situation zuhause ist angespannt, dramatisiert sich, eskaliert und löst sich auf, um wieder besser werden zu können. Sie ist auf der Suche nach Stabilität, Sicherheit, positiven Perspektiven. Der Hintergrund der Grafik beinhaltet die positiven (weiß) und negativen (schwarz) Inhalte des konkreten Falles. Je nach Spannungsbogen verändert sich das Verhältnis zwischen hell und dunkel. Der Horizont verschwindet fast – genau-so, wie die Hoffnung auf Besserung. Dann gibt es aber konkrete Möglichkeiten, um die Lebenssituation der Betroffenen wieder zu verbessern – aber auch einige Barrieren und Herausforderungen. Die „Mut-Karten“ sollen auf der Rückseite wertvolle Informationen für betroffene Frauen von häuslicher Gewalt sammeln. Die Vorderseite vermittelt diese mit Bildern sprachübergreifend. Es braucht Mut sich diesen existenziellen Themen zu stellen. Oft sind Frauen finanziell und emotional abhängig von der Beziehung. Ein Aus-steigen daraus ist verbunden mit plötzlicher Mittellosigkeit/Obdachlosigkeit oder der Verlust der eigenen Kinder usw. Es braucht einen Ausbau der Strukturen, um Betroffe-nen effizienter helfen zu können. All dies wollen die „Mut-Karten“ sichtbarer machen. Am 8. März sollen diese beim internationalen Frauentag verteilt werden. Im Falle der Auszeichnung geht das Preisgeld des Frauenpreises an die ARGE Sie, um die Frau-enberatung weiter zu verbessern. Ein Projekt in Kooperation der sozialen Gestalterin Hannah Kordes (Studio Kordial) und der ARGE Sie.

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